Windkanal 2004-2
Aktualisierte Fassung des Fachartikels von Nik Tarasov (Stand: März 2019)
Luciano Berio: Gesti
Gesti. Man ist sich weitgehend einig: Es ist eines der wichtigsten Stücke im Repertoire der Avantgarde-Blockflöte. Ihr Schöpfer ist der italienische Komponist Luciano Berio. Nik Tarasov vergleicht den heute allein bekannten Notendruck der Gesti mit dem handschriftlichen Urtext nebst Korrekturversionen und fördert Erstaunliches zu Tage. Die Fülle an Unterschieden verdeutlicht, dass Fragen zur Rezeptionsgeschichte und Aufführungspraxis bei weitem nicht auf Alte Musik beschränkt bleiben.
Wer bis ins Reifestadium des Blockflötenstudiums vorgedrungen ist, der mag sich mit Luciano Berios Gesti auseinandergesetzt haben. Eine Realisation der akkurat notierten Stellen oder der gewünscht spekulativen Trennung von Artikulation und Fingergriffen dürfte keinem leicht gefallen sein und langes Studieren und Üben erfordert haben. Analytisch hilfreich hat sich schon Denise Feider im Zuge ihrer Magisterarbeit Contribution à l’étude de la renaissance de la flûte à bec au XXe siècle (Université Lumière, Lyon 1994) in einem ausführlichen Kapitel mit Berios Gesti beschäftigt. Bevor wir uns nun der aufschlussreichen Revisionsgeschichte dieses Blockflötenwerkes zuwenden, werfen wir jedoch einen Blick auf Berios Leben und Schaffen.
Luciano Berio wurde 1925 in eine ligurische Musikerfamilie hineingeboren. Da die Kulturszene durch den Zweiten Weltkrieg gelähmt war, machte er seine ersten musikalischen Erfahrungen bei häuslicher Kammermusik. Nach dem Krieg studierte er am Mailänder Konservatorium Komposition und lernte die Neue Musik kennen. Nach seiner ersten Heirat mit der amerikanischen Sängerin Cathy Berberian (1928–1983) kam er über einen Studienaufenthalt bei Luigi Dallapiccola in die USA und lernte in New York die elektronische Musik kennen sowie viele bekannte Avantgardisten, wie Bruno Maderna, Henri Pousseur und Karlheinz Stockhausen. Mit Maderna eröffnete er in Mailand das Elektronische Studio, leitete eine Musikzeitschrift und eine eigene Konzertreihe. Ab 1960 lebte er in den USA und arbeitete an verschiedenen Universitäten, kehrte jedoch 1972 nach Italien zurück. Berio dirigierte verschiedene internationale Orchester und hatte als künstlerischer Direktor die Leitung diverser Festivals inne. Er unterrichtete wiederholt an den Universitäten in Harvard und Rom und gründete in Florenz ein Zentrum für Live-Elektronik. Geachtet als einer der wichtigsten Komponisten der Avantgarde, verstarb Berio im Mai 2003 in Rom.
Berios kompositorisches Schaffen erstreckt sich zunächst über eine neoklassizistische, eine serielle, eine elektronisch geprägte und eine aleatorische Phase. In einer Synthese avantgardistischer Kompositionstechniken fand er schließlich – stets von Werk zu Werk aufs Neue chargierend – zu einem charakteristischen Stil mit großem Oeuvre.
In einer Reihe von Kompositionen für ein Soloinstrument versuchte er, komplexe lineare Strukturen polyphon zu realisieren. Dieser Zyklus von Sequenzen (auch heute noch zu den meistgespielten Werken Berios zählend) treibt die Anforderungen für die jeweiligen Instrumente im Sinne avantgardistischer Klangtechniken an die Grenze des Machbaren. Die Kompositionen entstanden daher meist in enger Zusammenarbeit mit namhaften Solisten.
Der in den 60er Jahren kometenhaft aufstrebende Blockflötist Frans Brüggen (*1934) suchte neben dem Spielen Alter Musik stets den Kontakt zur musikalischen Avantgarde, um seinem Instrument ein neues Repertoire zu geben. Eine Reihe von Komponisten widmete ihm Werke, welche noch heute gespielt werden. Auch zwischen Brüggen und Luciano Berio kam es zu einer Zusammenarbeit, welche das Bockflötensolo Gesti hervorbrachte. Es entstand ein komplexes dreiteiliges Werk: In Teil 1 und 2 ist die Simultanität von Fingern und Zungenstößen beabsichtigt aufgehoben. Zunächst wiederholen die Finger mechanisch eine Griffpassage; dann wird freies Griffspiel in bestimmten Tonräumen verlangt. Separat laufen dazu in Spacenotation fixierte Ton-Aktionen (bestehend aus Artikulations-, Dynamik- Vokal- und Lippenspannungs-Anweisungen). Nur mehr der dritte Abschnitt ist in traditionelle Notenwerte gefasst.
Berio beendete die Niederschrift der Gesti 1966. Gedruckt wurde das Werk erst 1970 bei der Universal Edition. In der Zeit zwischen Komposition und Druck muss der Musik in vielen Details ein erheblicher Veränderungsprozess widerfahren sein. Verschiedene Fassungen und Kommentare dazu sind uns erhalten geblieben und werfen interessante Fragen auf: Welche Version ist nun am gelungensten, ja letztendlich verbindlich, wer ist für die Änderungen verantwortlich, etwa der Komponist, der Solist oder gar die Verleger?
Entstehung
Im Archiv des Paul Sacher Institutes in Basel befinden sich einige Briefantworten Brüggens an Berio bezüglich der Gesti. Als erste Spur lässt sich der Programmzettel eines Konzertes vom 13. April 1966 orten, welches Brüggen mit dem Cembalisten Gustav Leonhardt an der University of California in der Anwesenheit Berios bestritt. Gespielt wurde Barockmusik und das wenige Jahre zuvor entstandene Avantgarde-Solo Sweet von Louis Andriessen. Unter dem Eindruck der neuen Musik bittet Brüggen den damals in Arlington, Massachusetts, lebenden Berio ebenfalls um ein modernes Werk für Altblockflöte solo, welches er zusammen mit Sweet bei weiteren Konzertauftritten aufzuführen gedenke. Berio muss dieser Bitte umgehend entsprochen haben: Schon Ende April 1966 scheint das neue Werk Form angenommen zu haben. Brüggen besucht Berio in dessen Haus zu einer ersten musikalischen Abklärung und „hofft, dass er genügend geübt habe.“
Floskeln
Probleme ergaben sich offenbar in der Findung einer Floskel für die Fingerbewegung in Teil 1 des Werkes.
Das als Urfassung anzusehende Bleistift-Autograph (befindlich in der Paul Sacher Stiftung) fordert eine Tonleiter zwischen f’ und ges’’’, zusammengesetzt aus diatonischen und chromatischen (oder glissandierten) Stufen. Brüggen scheint diese Tonfolge nicht zugesprochen zu haben. In einem Brief vom 6. Juni berichtet er von einer Aufführung der Gesti (das Werk muss also in der Zwischenzeit uraufgeführt worden zu sein) und schlägt einige Änderungen vor. Für die anfängliche Fingerbewegungen habe er nun „nicht (eine Passage) aus (der) Telemann (Essercizii Musici Sonate d-Moll), dem Allegro (Giga), gespielt –
da Berio „etwas Mechanisches wolle“ – sondern eine arpeggierte diatonische Skala. Interessanterweise erinnert diese an den Anfang
von Brüggens eigener Fingerfertigkeitsetüde Nr. 2 aus dem Jahr 1957.
Falls Berio damit nicht zufrieden sei (und er war es dann tatsächlich nicht), bitte er ihn (allerdings vergeblich) um eine andere neue Formel.
Anstelle weiterer relevanter Briefe zeugen zwei Korrekturbögen (befindlich im Archiv der Universal Edition in Wien) von der Ausgestaltung dieser Passage. Die Telemannsche Version bleibt schlussendlich und trotz eines erneuten Streichungsversuches als Vorschlag erhalten, rutscht aber als Variante ins Vorwort. Favorisiert wird nun eine neue, schnell zu wiederholende Kurzformel in tiefer Lage,
welche im genannten Aktionismus relativ viele erwünschte Spaltklänge (hier „harmonics“ genannt) produziert. Brüggen schlägt Berio diese Floskel vor und begründet dies in einem Korrekturbogen und in einem letzten Brief an den Komponisten kurz vor Drucklegung ausdrücklich mit dem „harmonics“-Effekt. Diese Idee mag einen Vorteil darin haben, dass die gewählten Griffe im approximativ-aleatorischen Ansatz leicht und eben wünschenswert avantgardistisch-geräuschhaft in verschiedene Regionen überblasen. Vergleichsweise auffällig bleibt nur die gewisse Unterschiedlichkeit aller über die Zeit in die engere Wahl genommenen Versuchsfloskeln. Vielleicht mag diese Beliebigkeit schließlich den bezeichnenden Satz im Kommentar der Druckversion ausgelöst haben, man könne anstelle der zuletzt erwähnten „eine beliebige andere Figur ausführen, deren Töne den Effekt vieler harmonischer gewährleisten.“
Dynamik
Berio notiert dynamische Abstufungen nicht mit traditionellen Symbolen, sondern verwendet in Gesti eine Stufennummerierung von 1–7 (nach Art serieller Notationspraxis). Zu beobachten ist, dass der Urtext eine erheblich feiner bezeichnete Abstufung aufweist als das gedruckte Endresultat. Haben Brüggens Spiel bzw. die eingeschränkten dynamischen Möglichkeiten der Blockflöte Berio zu einer Vergröberung veranlasst? Jedenfalls verdeutlicht das Autograph die Strukturierung des Stückes klarer. Es wäre sicher interessant, mit den heutigen technisch weiterentwickelten Möglichkeiten der Instrumente und Spieler eine feinere Realisierung zu probieren.
Abschrift
Im Gegensatz zu anderen Noteneditionen Berios, die den oft grafisch gestalteten Notentext faksimiliert und auf diese Weise gleichsam in ungefilterten Gedanken des Komponisten zum Ausführenden bringt, ist der Druck der Gesti nach den vielen Korrekturen das Produkt eines Schreibers. Beim Vergleich von Original, Abschriften und Druck stößt man auf Differenzen, die gewisses Ungeschick vermuten lassen:
Berio wählt im zweiten Teil drei Griffregister und zieht entsprechende grafische Felder, um deren Tonräume anschaulich wiederzugeben. Der erste Kopist hält sich getreu an diese Angabe; in der zweiten und für den Druck ausschlaggebenden neuen Abschrift ordnet ein anderer Schreiber diese Register etwas missverständlich zu und egalisiert grafisch die im Tonumfang unterschiedlich großen Tonfelder visuell auf gleiche Teile.
Eine weitere Stelle suggeriert ein Maß an Ungewissenhaftigkeit oder zumindest Schreibfehler: Aufgrund eines unsachgemäßen Beschnittes in der ersten Kopie, welcher mitten durch ein Notensystem geht, mag in der Deutung einiger Artikulationsvorschlagsnoten Unordnung entstanden sein. Zumindest divergiert die Anzahl einiger Tonrepetitionen – Berio mag dies nicht aufgefallen sein: Aus ehemals 5 Repetitionen werden 6, aus 4 werden 3 (was Berio dann erst in der zweiten Abschrift auffällt), aus 5 werden 4 Noten, usw. Es bleibt schwer zu sagen, was Absicht oder Zufall ist.
Kadenzen
In den beiden ersten Teilen von Gesti gibt es im Urtext jeweils eine kadenzartige Unterbrechung der laufenden Spieltechnik.
Kadenz 1 beendet den ersten Teil. Der ursprüngliche Notentext des Autographs erscheint in der ersten zerschnittenen Abschrift komplett geändert (wohl auf Anregung von Brüggen). Berio streicht dies in der zweiten Kopie und schreibt sie um, so wie sie dann auch im Druck erscheint.
Die inmitten des zweiten Teils befindliche Kadenz von etwa 18 Sekunden Länge ist nur im Urtext vorhanden und entfällt in allen späteren Fassungen ersatzlos.
N-tolen
Der traditionell notierte dritte Teil offeriert im Druck komplexe Notenwerte im Sinn verschiedener N-tolen (irrationaler Rhythmen).
Es finden sich – schwierig nacheinander gemischt – Quintolen, Septolen, Sextolen, ja sogar 11 und 13 gleiche Notenwerte unter einem Balken, dazu noch rhythmisch differenziert. Vergleichsweise harmlos gibt sich an derselben Stelle Berios Manuskript: Außer traditionellen Gruppierungen sind nur pulsierende Quintolen als Grundgerüst zu sehen. Bei beiden Fassungen sind die seriell gestalteten Tonwerte annähernd gleich.
Was geändert wurde: Die im Urtext von blitzartigen Vorschlagsnoten durchbrochenen Quintolen wurden in Korrekturbögen und Druck nunmehr gleichwertig zu verschiedenen N-tolen zusammengefasst und stellen offenbar ein Ergebnis des ersten musikalischen Durchlaufes von Brüggen und Berio dar. Diese Änderung verwischt allerdings die ursprüngliche Idee, egalisiert Notenwerte, verschleiert den Puls und macht den Notentext visuell wie spielerisch schwer nachvollziehbar.
Tenorflöte
Verschiedene Entwürfe des erläuternden Vorwortes machen deutlich, dass kurz vor Drucklegung die Idee geboren wurde, Gesti könne – außer auf der Altblockflöte – unter Beibehaltung der Griffe auch auf einem Tenorinstrument gespielt werden. Da damalige Tenorflöten nur eine Fußklappe hatten und damit die erhöhte 1. Stufe nicht spielbar war, wird der unseriöse Rat erteilt, ungeachtet des Linienverlaufs alle betreffenden Töne „in eine höhere Oktave zu transponieren.“ Wer sich diese an wenig löbliche Bearbeitungsgepflogenheiten des Barock erinnernde Praxis ausgedacht hatte, konnte nicht festgestellt werden.
Pläne
Während Berio sich längst anderen Projekten zugewandt hatte und das Interesse für die Blockflöte wieder zunehmend zu verlieren schien, arbeitete und plante Brüggen weiter eifrig an der Materie: In einem Brief vom 8.07.1966 schreibt er, dass er Gesti schon oft gespielt habe; sie gefielen ihm immer mehr und er spiele sie auch zunehmend besser. Er wünscht sich von Berio ein gemeinsames neues Stück für die Sängerin Cathy Berberian (mittlerweile wieder von Berio geschieden) und ihn an der Blockflöte; eventuell auch mit Kontrabass. (Zu einer vergleichbaren Besetzung kam es erst mit Rob du Bois "Songs of Innocence" (1974) für Counter-Tenor, Tenorblockflöte und Kontrabass.) Brüggen schreibt weiter, er wünsche sich von Berio ein weiteres neues Werk für Blockflöte und Bläserquintett. Berio reagierte nicht.
Erst zwei Jahre später schreibt Brüggen – unter Zeitdruck Bezug nehmend auf die allfällige Drucklegung von Gesti – er hätte wohl die Druckbögen schon früher durchsehen sollen. Am 11.10.1970 schreibt er, er arbeite hart an seinem Blockflötenspiel und komponiere selbst (!). Er habe den Erstdruck der Gesti nicht zu Gesicht bekommen, jedoch vor etwa einem Jahr in Wien die Endkorrekturbögen gesehen.
Fakten zum Druck
Die Auflagengröße der Gesti ist bekannt: Von den am 16.12.1970 gedruckten 500 Exemplaren der Erstausgabe UE 13742-Mi wurden 484 Stück ausgeliefert. Die Neuauflage 15627 bei UE London startete am 21.04.1972 mit 994 ausgelieferten Exemplaren; am 29.05.1998 wurden nochmals 455 Hefte nachgelegt. Ein erfolgreiches Stück Avantgardemusik!
Die beiden Druckausgaben der Gesti im Quer- und Längsformat
Die drei verschiedenen musikalischen Abschnitte des Solos sind in der Urschrift jeweils sehr übersichtlich auf drei Seiten im Querformat geordnet. Das Abspielen würde allerdings drei Notenständer nebeneinander erfordern. Der in schlichtes Weiß eingebundene, großformatige Erstdruck drängt den Text auf zwei Seiten ins Hochformat mit dem einzigen Vorteil, dass nicht umgeblättert werden muss. Der Nachdruck bringt auf der Titelseite eine illustrative Skizze gestikulierender Figuren, teilt die Musik auf vier Seiten wieder im Querformat und produziert eine ungünstige Wendestelle.
Ob Berio mit dem Druck wohl zufrieden war?
Einspielungen
Brüggen hat das Stück nie auf Schallplatte aufgenommen. Naturgemäß klang es – nach Aussagen von Zeitzeugen – bis auf den dritten fix notierten Teil, von Aufführung zu Aufführung ziemlich verschieden. Laut Hinweis von Gerhard Braun dürfte es jedoch einen Live-Mitschnitt des Berliner Rundfunks geben, bei welchem Brüggen die Gesti vorträgt.
Michala Petri spielte das Werk 1976 auf ihrer LP Recital bei Menuet Nr. 160006-2 ein.
Erst 1988 nahm Brüggens Schüler Walter van Hauwe das Werk auf seine Solo-CD Ladder of Escape 3 des Labels Babel 8847-5 DDD. Heute sind mehrere Aufnahmen des Stückes auf CD erhältlich.
Perspektive
Zusammenfassend könnte man folgern: Berios Urtext zeigt durchaus das ungefilterte und stärkste Bild der Komposition. Nach dem heutigen Stand der Blockflötentechnik ist diese Erstfassung durchaus problemlos spielbar. Trotz späterer Veränderungen in vielen Details bleibt das Wesen von Gesti jedoch stets dasselbe. Deren Feinstruktur ließe allerdings viele Deutungen zu. Die Druckausgabe der Gesti sollte für den Interpreten nicht das allein verbindliche Maß sein – Fragen zur ursprünglichen Intention könnte der Urtext beantworten. Wer jedoch Berios originäre Textur berücksichtigen möchte, hat es ungleich schwerer als im Fall Alter Musik: Nichts mit „mal eben schnell eine Kopie des Manuskriptes organisiert“! Bis auf weiteres bewachen die beauftragten Institutionen im Auftrag von Berios Erben zumindest die nächsten 70 Jahre lang exklusiv die Autographe. Schöne neue Welt!
Das Engagement für die Musik unserer Zeit ist aufgrund der Urheberrechte komplizierter als für vergangene Epochen.
Wir danken Ulrich Mosch vom Archiv des Paul Sacher Institutes Basel und F. Werner Schembera-Teufenbach vom Archiv der Universal Edition Wien für die Publikationserlaubnis des zur Verfügung gestellten Materials.